Neulich hatte ich bei einer Veranstaltung des MarktingClubs Bergisches Land das große Vergnügen, einen sehr inspirierenden Menschen kennenzulernen und ihm zuzuhören: Olaf Hartmann, Gründer und Geschäftsführer sowohl des Multisense Instituts für multisensorisches Marketing als auch der Agentur für haptische Markenkommunikation Touchmore, beide in Remscheid.
Olaf Hartmann stellte eine gerade für uns in der Druckbranche äußert spannende These auf: Die Wirkung von digitalem Marketing werde überschätzt. „Unser Gehirn liebt Print“, glaubt Hartmann, die Hirntätigkeiten sind beim Lesen am Bildschirm deutlich geringer als etwa beim Lesen einer Zeitung oder einer Broschüre. Im Grunde kommt es auf eine gelungene Mischung an, mehrere Sinne der (potentiellen) Kunden anzusprechen und somit im Unterbewusstsein die Kaufentscheidung herbeizuführen. Olaf Hartmann hat sich besonders intensiv mit einem bestimmten Sinn beschäftigt, welcher für das menschliche Gehirn besonders anregend wirkt: mit dem haptischen Sinn, also dem Berühren und Ertasten.
Wie Haptik beim Marketing wirkt, zeigte Hartmann bei dem Vortrag anhand des von ihm mitentwickelten A.R.I.V.A.-Modells. A.R.I.V.A. steht dabei für Attention, Recall, Integrity, Value und Action. Übersetzt heißt das: Haptik intensiviert die Aufmerksamkeit, aktiviert die Erinnerung, erhöht die Glaubwürdigkeit, steigert die Wertwahrnehmung und verstärkt die Handlungsbereitschaft.
Wer mehr darüber wissen möchte, dem kann ich das Buch „Touch! Der Haptik-Effekt im mulitsensorischen Marketing“ von Olaf Hartmann und Sebastian Haupt empfehlen. Erschienen im Haufe-Verlag, 2. erweiterte und überarbeitete Auflage 2016.
Ich lese es auch gerade … 🙂 und tausche mich gern bei unserem nächsten Wiedersehen mit Ihnen darüber aus.
Bis dahin viele liebe Grüße
Ihre Ute Brüne