Lange haben wir sie schon angekündigt und nun sind sie endlich da: unsere zweibeinigen Freunde. Insgesamt 8 +1. Acht Hühner und ein wunderschöner Hahn. Seit sechs Monaten bereiten wir unseren Grünstreifen und den Stall für sie vor.

Wie ist es überhaupt dazu gekommen?

Letztes Jahr im Oktober haben wir uns in unserer Dienstagsrunde (Nachhaltigkeitstreffen) Gedanken darüber gemacht, wie wir auf natürliche Weise unseren Grünstreifen auf dem Firmengelände pflegen können. Und dabei sind wir auf die Hühner gekommen: ein Pflegeteam für unseren Grünstreifen. Ganz einfach, witzig und zudem eine tolle Möglichkeit, frische Eier zu erhalten.

Was im Endeffekt aus dieser fixen Idee entstanden ist, ist jedoch viel mehr: für die Vorbereitungen und die sonstige Gartenpflege haben wir inzwischen einen Langzeitarbeitslosen eingestellt. Dieser hat in den letzten Monaten den Stall umgebaut, das Gehege vor „Räubern“ aus der Luft und in Bodennähe gesichert, eine Sitzecke für unsere Mitarbeiter gebaut und den Garten (welcher dieses Jahr wieder viel Wasser benötigte) gepflegt. Nun ist er seit zwei Wochen für die Hühner verantwortlich. Mittlerweile wird er auch liebevoll „unser Hühnerbaron“ genannt. Er geht vollkommen in seiner neuen Arbeit auf und wir sind froh, einen weiteren Mitarbeiter zu haben, der Spaß an seinen Aufgaben hat – auch wenn diese bisweilen ungewöhnlich sind.

Eigentlich wollten wir richtig schöne bunte Puschelhühner haben! Aber es kam anders.

Während unserer „Hühnervorbereitungsphase“ wurden wir von verschiedenen Menschen auf den Verein „Rettet das Huhn“ angesprochen. Kennen sie ihn? Der Verein rettet Hühner, welche nach Rückgang der Eierproduktion geschlachtet werden sollen oder solche, die sich in einem sehr schlechten Zustand befinden. Der Verein nimmt sie auf und gibt sie an interessierte Bürger ab. Das wollte ich mir näher anschauen. Allerdings wurde mir bei meinem Anruf gesagt, dass wir für die aktuelle Aktion schon zu spät dran seien und die Hühner bereits vermittelt wurden… Das war enttäuschend, denn die nächste Aktion wäre erst wieder im Dezember. Es gäbe jedoch die Möglichkeit, dass Hühner übrig bleiben, daher sollte ich mich für den nächsten Tag bereithalten.

Also starteten wir – um vorbereitet zu sein, falls wir mit ein wenig Glück doch noch in dieser Aktion zu unseren Hühnern kommen sollten – erneut eine Hau-Ruck-Aktion und besorgten Futter und Zubehör. Und so war es: Ich erhielt den Anruf, dass acht (gerupfte) Hühner und ein (schöner) Hahn übrig sind. Der Hahn war eigentlich nicht eingeplant. Mir wurde jedoch versichert, dass bei acht Hühnern auch gut und gerne ein Hahn dabei sein kann.

Also zögerte ich nicht lange und fuhr los. Ich war mächtig aufgeregt. Insgeheim hatte ich schon mit mir zu kämpfen, da ich nicht wusste, was auf uns zukommt. Ich machte mir Gedanken, in welchem Zustand die Hühner wohl sind und wie sie aussehen mögen. Und ganz unter uns, ich habe auch in diesem Augenblick gedacht: „Wir OC-ler sind irgendwie ganz schön verrückt“! Aber was soll`s! Die Entscheidung ist gefallen.

Sie hätten das Bild sehen müssen! Das ganze Auto voller Hühner – natürlich in einer Box – und ich kleinlaut hinter dem Lenker. 🙂 In all der Aufregung habe ich mich auch noch verfahren, so dass wir erst nach einer Stunde Fahrt wieder in der Firma angekommen sind. Und alle vollkommen fertig.

Nun sind die Hühner und der Hahn schon seit 14 Tagen bei uns. Und es ist toll zu beobachten, wie sie sich Tag für Tag erholen und welchen Spaß die Mitarbeiter und Hühnerpaten haben. Die Mitarbeiter sind in jeder Pause bei den Hühnern. Die Hühnerpaten kommen teilweise täglich und bringen Salatblätter. In der Mittagspause werden die frischen Eier in die Pfanne gehauen und mit Genuss gegessen… herrlich!

Die Hühnerpaten übernehmen die Betreuung an den Wochenenden und Feiertagen. Das sind Anwohner aus der näheren Umgebung, welche Lust haben, sich mit um die Tiere zu kümmern. Das ist auch wunderbar.

Sie sehen schon, es gibt viel aus dem Hause Offset Company zu erzählen. Ich halte Sie auf dem Laufenden.

Herzliche Grüße,

Ute Brüne