Spenden von unserer Weihnachtsfeier an die Junioruni!

Die nur privat finanzierte Junior Uni ermöglicht Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem Bergischen Land, ohne Leistungsdruck und Noten lebenslange Freude am Lernen zu entwickeln. Ein hochengagiertes Team sorgt dafür, dass pro Semester rund 400 Angebote für interessierte Mädchen und Jungen zur Verfügung stehen – Themen rund um Nachhaltigkeit und Umweltschutz gehören genauso dazu wie Kurse aus Technik, Naturwissenschaften und Kunst&Kultur.

Eine Herzensangelegenheit: Der Bau einer Schule in Kenia
Dirk Kannacher, Mitglied des Vorstands der GLS Bank, unternahm im Jahr 2016 eine Reise, die sein Leben verändert hat: In Kenia hatte er die Gelegenheit, Menschen und deren Lebensweise kennenzulernen. Bei dem Aufenthalt besuchte er unter anderem ein Gefängnis und eine Frauengruppe, die AIDS-Waisen aufnimmt. Die dort gemachten Erfahrungen haben ihn zutiefst beeindruckt und in ihm den Wunsch entfacht, tätig zu werden – so entstand das Projekt „Wir werden initiativ – Schulbau in Selenkay, Kenia“

Die Entstehungsgeschichte, Dirk Kannacher:
Als ich vor rund neun Jahren zur GLS Bank kam, habe ich die GLS Treuhand kennengelernt. Die GLS Treuhand entwickelt seit über 50 Jahren Schenkungskultur. Neben individuellen Stiftungsfonds, treuhänderisch verwalteten und selbständigen Stiftungen arbeiten unter dem Dach der GLS Treuhand vier Zukunftsstiftungen. Eine dieser Stiftungen, die Zukunftsstiftung Entwicklung, arbeitet mit Projektpartnern in zwanzig Ländern in ganzheitlichen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit. So kam es, dass ich 2010 die erste Patenschaft für einen Jungen in Nairobi übernommen habe. Damals ging er in den Kindergarten der Rudolf Steiner Schule Mbagathi in Nairobi. Seit mehr als acht Jahren stehen wir nun in Kontakt und schreiben uns regelmäßig. Zum Weihnachtsfest im Jahr 2015 erhielt ich zum ersten Mal einen Brief, den er ganz allein geschrieben hat. Er bedankte sich für die Unterstützung und äußerte den Wunsch, mich und meine Familie mal persönlich kennenzulernen. Als ich das las, wurde mir bewusst, dass ich mehr über die Menschen und die Bedingungen vor Ort erfahren möchte. Daraufhin habe ich die Geschäftsführerin der Zukunftsstiftung Entwicklung, Dr. Annette Massmann, gefragt, ob ich sie im Herbst 2016 nach Kenia begleiten kann. Und so kam es, dass ich die Reise im Oktober 2016 antrat. Das in Kenia Erlebte hat mich zutiefst beeindruckt und nachhaltig verändert – ich kann sagen,
dass ich jetzt nicht mehr so lebe, wie vor der Reise. Zehn Tage konnte ich Land und Leute erleben und kennenlernen. Ich hatte die Möglichkeit, die Arbeit der Zukunftsstiftung Entwicklung vor Ort zu erleben, da wir verschiedene Partnerorganisationen besuchten. Die Arbeit vor Ort ist enorm wichtig und ich habe gesehen, was es heißt, Bildung zu ermöglichen, Ernährung zu sichern und einen regelmäßigen Zugang zu Wasser zu haben, um somit Lebensperspektiven zu eröffnen. Ich war und bin beeindruckt, wie stolz, glücklich und zufrieden die Menschen in Kenia sind, trotz der nach unseren Maßstäben einfachen Lebensverhältnisse.
Mein Aufenthalt in Kenia hat mir aber auch bewusst gemacht, dass es so, wie ich, wie wir in Deutschland, in Europa leben, nicht weitergehen kann. Wir machen uns keine Gedanken darüber, wie die Rosen, der Tee oder der Kaffee, den wir trinken, hergestellt werden. Für unseren Genuss, Konsum und Wohlstand werden in Kenia die besten und reichsten Flächen des Landes dazu genutzt, Kaffee, Tee oder Rosen anzubauen und 250 Kilometer entfernt verhungern Menschen, obwohl dieses Land genügend Ressourcen zur Versorgung hätte. Auch wenn ich daran nicht unmittelbar etwas ändern kann, so sehe ich es als meine Verantwortung, mit Menschen darüber zu sprechen. Deshalb habe ich nach meiner ersten Reise zu einem gemeinsamen Kenia-Abend eingeladen, bei dem ich über mein Erlebtes berichtete. Daraus hat sich eine Gruppe von Freunden und Bekannten entwickelt, die unter der Überschrift „Gemeinsam initiativ werden“ bspw. Bilder-Auktionen, Benefizkonzerte oder auch eine gemeinsame Spendenwanderung organisiert und veranstaltet. Alle Erlöse fließen direkt in das Projekt „Schulaufbau in Selenkay“ der Zukunftsstiftung Entwicklung bei der GLS Treuhand.

Das Projekt
Zum Hintergrund
Von Nairobi kommend fährt man auf der A109 bis Sultan Hamud, um da rechts auf Sandpisten abzubiegen, querfeldein zu fahren und nach ca. 1,5 Stunden anzukommen. Dornige Akazien beherrschen die Landschaft, gelbes, dürres Gras auf roter, staubiger Erde, so weit das Auge reicht. Insgesamt sind es ca. vier bis fünf Stunden Fahrt von Nairobi.
Selenkay ist ein Gebiet, das traditionellerweise Massai gehört. Nach der Unabhängigkeit wurde von der kenianischen Regierung traditioneller Landbesitz in so genannte „group ranches“ überführt. Die Massai von Selenkay verfügen gemeinsam über eine solche group ranch. Ihnen gehören im Gemeinschaftsbesitz 74.000 Hektar Savannenland. Das Land grenzt an den Amboseli National Park, der bis an die Grenze nach Tansania reicht. 5.000 Familien gehören zur group ranch Selenkay. Die durchschnittliche Familiengröße beträgt sieben Personen, d.h., mindestens 35.000 Menschen leben auf und von dem Land. Die Familien betreiben extensive Rinderhaltung und sind immer wieder von zyklisch auftretenden Dürren betroffen, zuletzt in 2016/2017.
Die Massai von Selenkay leben halbnomadisch. Das heißt, in ihrem Gebiet sind sie anzutreffen, wenn es ausreichend geregnet hat und genügend Gras für die Tierherden existiert. Sobald Dürren auftreten, was in unterschiedlicher Schwere alle drei bis fünf Jahre passiert, ziehen die Männer mit den Rindern, Ziegen und Schafen auf der Suche nach Gras in den Süden bis nach Tansania oder in den Norden bis über Nairobi hinaus. Häufig sterben auf diesen Märschen zwischen 50% bis 80% der Tiere. Die Frauen, alte Menschen und Kinder verbleiben im Gebiet von Selenkay, zusammen mit ca. fünf bis zehn milchgebenden Kühen oder jungen, schwachen Tieren pro Familie.
Traditionell leben die Massai von Selenkay in Maniatas. Dies sind aus Holz und Kuhdung gefertigte Rundhütten. Die Rundhütten werden von den Frauen gebaut. Um die Rundhütten wird mit Dornengestrüpp ein Kral errichtet, in dem nachts die Tiere versammelt sind.

Familien und Kinder in Selenkay
Im Gebiet der group ranch von Selenkay gibt es rund 2.000 Kinder im Grundschulalter. Es existieren im gesamten Gebiet insgesamt zehn Kindergärten und fünf Grundschulen. Es gibt keine weiterführenden Schulen. Die Kindergärten (à zwei Klassen = „babyclass“ und „kindergartenclass“) und Grundschulen (1. bis 7. Klasse) sind zumeist sehr schlecht ausgestattet, Fußwege für die Kinder sind ausgesprochen weit.
Alle Kindergärten sind privat errichtet worden. Drei der Grundschulen werden ebenfalls privat getragen. Träger der Einrichtungen sind entweder Privatpersonen, Kirchen oder Nichtregierungsorganisationen. Wenn ein Kindergarten oder eine Schule staatlich registriert ist, übernimmt der Staat die Löhne der Lehrer*innen. Eine solche Registrierung zu erreichen, ist aufwändig und an verschiedene Auflagen bezüglich der Ausstattung etc. gebunden. Der Kindergarten Naretoi („Wir kommen zusammen“) in Selenkay ist im Jahr 2016 offiziell eingeweiht worden.

Das Ziel: Eine florierende Schule inklusive Kindergarten und Schulfarm für Selenkay
Die Zusammenarbeit mit der Zukunftsstiftung Entwicklung während der letzten Jahre hat bewirkt, dass es eine eigene Trägerorganisation vor Ort gibt, die den Kindergarten in Selbstverwaltung betreuen kann und in der Lage ist, Bauvorhaben zu organisieren und umzusetzen.
Die Wasserversorgung ist inzwischen dank eines eigenen Bohrlochs, Pumphauses und Wassertanks gesichert. Ein weiterer großer Wassertank soll noch hinzukommen.
Der Kindergarten und die aufzubauende Schule werden florieren, wenn die Gemeinde diese Einrichtung trägt. Dank des Aufbaus der letzten Jahre hat die Gemeinde den erklärten Willen, einen eigenen Kindergarten und eine eigene Schule tragen zu wollen und sie ist dank der Organisation AMDO und der Leitung durch Leonard Onetu in der Lage, diesen Aufbau anzuleiten und mit dafür Sorge zu tragen, Menschen aus der Gemeinde auszuwählen, die sich für die Lehrer*innentätigkeit und ihre Arbeit als Kindergärtner*in weiterqualifizieren. Diese weitere Ausbildung wird immer dann möglich, wenn Gemeindemitglieder Arbeiten für die Auszubildenden übernehmen. Von daher bedeutet die Auswahl eines Gemeindemitglieds zur Weiterqualifizierung immer auch, dass andere Mehrarbeit leisten müssen.

Spendenmöglichkeit
https://www.zukunftsstiftung-entwicklung.de/spenderinnen/online-spende/?p=2145
Kontaktdaten
Dirk Kannacher
0234 – 5797 5419
dirk.kannacher@gls.de