Ich bin sehr aufgeregt, habe die letzte Nacht kaum geschlafen. Nun ist es
soweit. Mein erster Einsatztag in den HELIOS-Kliniken Wuppertal. Mein
Vorhaben, als ehemalige ausgebildete Krankenschwester, welche knapp 22
Jahre im Beruf war und nun 12 Jahre raus ist, das Pflegepersonal in diesen
dramatischen Corona-Zeiten zu unterstützen, wird nun in die Tat umgesetzt.
Auf der Station (Orthopädie) angekommen, werde ich freundlich und
interessiert vom Personal empfangen. Der Nachtdienst ist froh, wenn die
Übergabe vorbei ist und dieser dann nach Hause fahren kann, um sich ins Bett
zu legen.

Nach einer gemeinsamen Tasse Kaffee mit den „neuen“ Kollegen und einer
Besprechung, wer welchen Bereich übernimmt, geht es auch schon los.
Patienten wecken, bei der Körperpflege unterstützen, Verbände wechseln und
so weiter und so fort… Die Zeit vergeht wie im Flug. Schnell merke ich, dass die
Handgriffe wieder präsent sind. Das beruhigt mich. Alles wird gut, so viel habe
ich nicht verlernt, denke ich. Da, wo es noch an Wissen mangelt, helfen die
Kollegen sofort. Es ist schön zu beobachten, wie Hand in Hand gearbeitet wird.
Die Tage vergehen, ohne dass der große Corona-Ansturm, welcher immer
wieder befürchtet wurde, zum Glück ausbleibt. Auf den Stationen zeigt sich,
dass derzeit „genug“ Pflegepersonal da ist. Aus diesem Grund beschließe ich,
nach einem Gespräch mit der Pflegedienstleitung, dass ich wieder zum Einsatz
komme, wenn die Pandemie sich doch noch einmal ausbreiten sollte und ich
gebraucht werde. Das heißt, ich bleibe auf Abruf. Bis dahin ist aber meine Zeit
in den HELIOS-Kliniken vorbei.

Mein Ausflug in die Vergangenheit war eine sehr wertvolle Erfahrung. Es ist
beeindruckend, wie schnell „altes“ Wissen wieder abrufbar ist. Wie schön es
ist, am und mit den Menschen zu arbeiten. Was das Pflegepersonal tagtäglich
leistet, erfordert einen hohen Einsatz und ist eine verantwortungsvolle
Aufgabe. Vom Kilometerstand gleicht die gelaufene Strecke am Ende einer
Schicht, der eines Marathons.

Ich habe aber auch noch einmal für mich erkannt, so schön auch die Zeit im
Krankenhaus war, dass mein Platz nun in der Wirtschaft, bei der Offset
Company ist. Das ist das Eine. Das Andere ist, es lohnt sich, über den Tellerrand
zu schauen. Wenn die Möglichkeit besteht, mal in anderen Unternehmen zu
arbeiten umso seinen Horizont zu erweitern, empfehle ich das Abenteuer.
In diesem Sinne, wünsche ich allen eine gute Zeit.

Bleiben Sie gesund, mutig und interessiert. Es lohnt sich.

Ihre Ute Brüne