Heute ist Welttag der Zeitschriften.
Passend dazu fällt mir ein Gespräch mit einem Bekannten ein, welches ich gerade vor einigen Tagen geführt habe. Wir sprachen dabei über den schon seit Jahren zu beobachtenden Rückgang der Zeitschriftenabonnements. Natürlich sind davon nicht alle Zeitschriften betroffen, aber doch einige.
Wir, die OFFSET COMPANY als klassische Akzidenzdruckerei wissen, wie schwer der Markt geworden ist. Vor allem, wenn der wirtschaftliche Druck durch geringere Auflagen bzw. Aufträge steigt.
Was können nun diese Rückgänge für die Verlage, vor allem für Verlage von Tageszeitschriften für Folgen haben? Ganz einfach: Sie verdienen weniger Geld, da in der Regel auch die Anzeigenverkäufe mit einem Rückgang der Abos abnehmen. Was macht ein Verlag, der mit dem Rücken an der Wand steht und kann er überhaupt noch freien Journalismus betreiben? Viele Verlage tun sich zusammen, um so Kosten zu sparen. Sollte das nicht reichen, sehen mein Bekannter und ich hier die große Gefahr, dass sich Geldgeber selbst einbringen möchten und damit die Richtung oder im schlimmsten Fall sogar die Inhalte einer Zeitschrift bestimmen wollen.
Aber was heißt das nun für uns als LeserInnen? Ist es möglich, dass wir am Ende nur noch einen „Einheitsbrei“ zu kaufen bekommen und wir keine kritischen Auseinandersetzungen mehr vorfinden? Medien prägen das Verhalten einer Gesellschaft. Wäre dann also der nächste Schritt, dass wir selber auch aufhören, die Dinge kritisch zu hinterfragen? Letztes Jahr auf der Frankfurter Buchmesse konnte ich eine Diskussion von Journalisten beobachten und zuhören, die sagten, wie wichtig es ist, mindestens 3-4 Artikel zu einem Thema zu lesen, um sich eine eigene Meinung bilden zu können. Es sollten Zeitschriften sein, die kritisch auf Themen schauen. Seitdem schaue ich mit anderen Augen auf die Zeitschriftenwelt und erkenne, wie schwer es geworden ist, unterschiedliche Meinungen vorzufinden. Es ist ein Fass ohne Boden…
Uns wurde in unserem Gespräch klar, wie wichtig es ist, unabhängige Verlage am Markt zu haben und diese durch ein Abonnement zu unterstützen.
Lassen Sie uns hoffen, dass es dafür noch nicht zu spät ist!
Mit den besten Wünschen,
Ihre Ute Brüne