Klimaneutral bis 2035 – was können wir als Unternehmer*innen tun?

Vor zwei Wochen hat die GLS-Bank eine Podiumsdiskussion veranstaltet. Das Thema lautete „Klimaneutral bis 2035 – was können wir als Unternehmer*innen tun?“. Wir waren mit der OFFSET COMPANY als Unternehmensbeispiel dabei und durften unser nachhaltiges Engagement vorstellen

Klimaneutralität – Wichtige Erkenntnisse aus der Forschung

Zwei Dinge konnten wir aus dieser Diskussion mitnehmen.
Zum einen der Aufruf „neu zu denken“ von Herrn Thomas Jorberg, Vorstandssprecher der GLS-Bank. Das Thema Nachhaltigkeit, so wie es Unternehmen heute teils mit sehr großem Engagement leben, müsse trotz allen Erfolges neu gedacht werden. Laut Herrn Jorberg reiche nicht aus, was wir bisher getan haben, um das Ziel „Klimaneutral bis 2035“ zu erreichen.
Auch wir denken, dass zu wenig zum Thema Klima- und Umweltschutz umgesetzt wird, um dieses Klimaziel zu erreichen.
Es liegt also an uns Unternehmen, neu und anders zu denken!

Zum anderen wurde auch darüber gesprochen, wie wir weniger CO2 produzieren können.
Frau Dr. Laura Mervelskemper stellte dazu eine Studie vom Wuppertal Institut vor, die gemeinsam mit Fridays for Future entstanden ist.
Die Studie erklärt die aktuellen Klimaziele der Bundesregierung und zeigt, dass eine Begrenzung der Erderwärmung  auf 1,5 C° mit diesen Zielen nicht vereinbar ist. Sie gibt Anhaltspunkte zu Ursache und Wirkung und nennt Handlungsempfehlungen, um CO2 einzusparen.
Die wichtigsten Vorschläge haben wir für Sie zusammengefasst:

Energiewirtschaft:
  • Ausbau der Wind- und Solarenergie
  • Stärkere Wasserstoff-Produktion mittels erneuerbarer Energie
Industrie:
  • Klimaneutraler Betrieb neuer Industrieanlagen
  • Kreislaufwirtschaft zur Reduktion des Energiebedarfs der Industrie
  • CO2-Preis erhöhen auf 180 Euro pro Tonne
Verkehr:
  • Höhere CO2-Preise für fossile Kraftstoffe
  • Abschaffung von klimaschädlichen Subventionen
  • Autoverkehr halbieren und ÖPNV verdoppeln
  • Etwa ein Drittel des LKW-Verkehrs auf die Schiene verlegen
  • Internationalen Flugverkehr reduzieren
  • Innerdeutschen Flugverkehr beenden
Gebäude:
  • Erhöhung der energetischen Sanierungsrate
  • Nutzung von Wärmepumpen anstelle von fossilen Heizungen 

 

Hier können Sie auch nochmal alle Ergebnisse der Studie nachlesen:

https://wupperinst.org/fa/redaktion/downloads/projects/CO2-neutral_2035_Factsheet.pdf

Weitere Information erhalten Sie auch auf der Internetseite des Wuppertal Instituts:
CO2-neutral bis 2035: Eckpunkte eines deutschen Beitrags zur Einhaltung der 1,5-°C-Grenze – Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie (wupperinst.org)

Alles nur grün gewaschen?

Zusammen mit den Forschungsergebnissen kam im Gespräch auch das Thema CO2-Kompensation auf. Es wurde gesagt, dass Unternehmen sich oft versuchen mit der CO2-Kompensation „grün“ zu waschen. Das bedeutet, dass Unternehmen sich durch Kampagnen und Marketing-Aktionen nachhaltiger und umweltbewusster zeigen, als sie eigentlich sind.
Unserer Meinung nach muss man diese Einschätzung aber differenzierter betrachten.

  1. Es stimmt: Die CO2-Kompensation von Unternehmen kann und sollte man kritisch betrachten. Ein nur scheinbares Engagement schadet der Glaubwürdigkeit des nachhaltigen Handelns aller Unternehmen und nicht zuletzt auch der Umwelt.
  2. Es gibt aber auch einen anderen Blick auf die CO2-Kompensierung. Sie kann ein starker Motor sein – so wie bei uns, der OFFSET COMPANY.
    Vor 12 Jahren haben wir mit der CO2-Bilanzierung begonnen. Ohne diese wären wir heute sicherlich in der Umsetzung unserer Maßnahmen zum Umweltschutz nicht so weit gekommen.
    Es muss dazu gesagt werden, dass die verschiedenen Anbieter der Audits auch unterschiedliche Anforderungen besitzen.
    Wir beziehen zum Beispiel das Zertifikat bei „Stop Climate Change“ im Gold-Standard.

Unsere Zertifikate im Überblick:
Nachhaltiger Druck in Wuppertal – OFFSET COMPANY

Es bedarf eines Motors zum Starten!

Auf Grundlage unserer Klimabilanz haben wir Maßnahmen beschlossen, um unser Ergebnis weiter zu verbessern – ein neues, wärmegedämmtes Dach, Prüfung des gesamten Betriebs auf Energieeinsparung, Optimierung des Abfallmanagements, bestmögliche Einsparungen von Ressourcen, wie Wasser, Energie und Materialien, Verbesserung der Logistik und des Transports – all diese und noch mehr Aspekte werden jedes Jahr aufs Neue für unsere Klimabilanz in allen drei Scorp-Bereichen (1. direkte Emissionen, 2. bezogene Energie, 3. indirekte Emissionen) betrachtet.
Des Weiteren werden in jeder neuen Bilanzierung auch neue Ziele definiert, um die CO2-Bilanz noch weiter zu verbessern.

Am Ende jeder Bilanz, kompensieren wir die CO2-Menge für das gesamte Unternehmen, welche nicht eingespart werden konnte. Aufgrund dieses Verfahrens, werden alle Druckprodukte, die in unserer OFFSET COMPANY erzeugt werden, bei uns zu 100 Prozent CO2-kompensiert.

Ich bin der Meinung, wenn wir damals, also vor 12 Jahren nicht mit der CO2-Bilanzierung begonnen hätten, wären wir als Unternehmen heute nicht so weit.

Bei der letzten Auditierung wurde uns übrigens mitgeteilt, dass unser Betrieb nun optimal aufgestellt sei. Das sehen wir aber etwas anders – da, wie auch Herr Jorberg sagt, IMMER etwas „neu gedacht“ werden kann.
Schön ist es aber dennoch zu hören!

In diesem Sinne grüßt Sie
Ihre Ute Brüne

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