Unternehmen im Wandel – Welche Zukunftsfragen müssen wir uns stellen?

Vor ein paar Wochen war ich mit einer Freundin bei uns in Wuppertal wandern. Wir haben eine gewohnte Strecke, welche wir nach dem Feierabend laufen. Beim letzten Mal haben wir uns etwas getraut. Wir sind doch tatsächlich von unserem gewohnten Weg abgekommen. ;o) Nicht viel, aber es hat gereicht, dass sich das Bild neu darstellte. Auf einmal sah die vertraute Gegend ganz anders aus. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Sie das kennen. Sie laufen einen bekannten Weg einfach einmal anders herum und schon verändert sich die gesamte Wahrnehmung.

Dieses kleine Beispiel soll Sie auf ein anderes Thema einstimmen, das mich seit Monaten beschäftigt. Vor allem, seitdem ich gehört habe, dass eine Tonne CO2 bis 2030 180.00 Euro im Ausgleich kosten sollte, um die Schäden zu beheben. Dieser Vorschlag kommt aus der Politik vor allem aber von Forschern u.a. von Karl von Weizäcker oder Hans Joachim Schellnhuber. Es ist die Frage nach dem Perspektivwechsel in unseren unternehmerischen Entscheidungen. Die Frage, nach dem nötigen Wandel in den Unternehmen, in der Wirtschaft, der zwingend notwendig ist, um Umwelt- und Klimaschäden zu minimieren, ja zu stoppen. Das ist unsere Aufgabe. Wie soll dieser Wandel nun aussehen und umgesetzt werden, um zum Beispiel von einer hohen CO2-Bilanz herunter zukommen? Was müssen wir tun, um den Wandel erfolgreich zu schaffen, bevor unsere Umwelt und  Natur, aber auch der Mensch komplett schlapp macht? Sind wir wirklich bereit, uns neue, bisher noch nie oder selten gestellte Fragen zu stellen? Wie zum Beispiel: Wie sehr belastet mein Produkt, welches mein Unternehmen heute produziert, die Umwelt, das Klima, die Menschen? Bin ich bereit, weniger und nachweislich nachhaltiger zu produzieren? Hat mein Unternehmen so wie es heute aufgestellt ist, eine Daseinsberechtigung im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes? Im Sinne der Gemeinwohlökonomie?

Die Welt verändert sich. Und derzeit geht es gefühlt in einem Affenzahn. Abgesehen davon, ist es ein Wahnsinn zu beobachten, wie die derzeitige Corona-Situation noch einmal zusätzlich alles auf den Kopf stellt. Die Wirtschaft und die Unternehmen müssen sich der Zukunft stellen. Herausforderungen wie Fachkräftemangel, Digitalisierung, Klima- und Umweltschutz sind drei Beispiele von einer großen Palette. Verstehen Sie mich bitte richtig. Unternehmen mussten und müssen sich immer der Zukunft stellen. Das ist nichts Neues. Ich habe nur das Gefühl, dass sich der Wandel schneller vollzieht. In meiner Erinnerung wurden die Kondratjew-Zyklen mit 40-60 Jahren angegeben [1]. Diese Annahme spiegelt die heutige Entwicklung nicht wieder. Wie wird heute der Umwelt- und Klimaschutz in den Unternehmensstrategien verankert? Dient die Strategie dem Marketing oder tatsächlich dem Umwelt- und Klimaschutz? Wir wären alle gut beraten, nachweislich aktiv zu werden. Vor allem im Angesicht der Tatsache, dass wir alle bald tief in die Tasche greifen müssen, um den entstandenen Umwelt- und Klimaschaden zu minimieren bzw. zu beheben.

Wir werden nicht mehr um die Frage herum kommen, wie wir Ressourcen einsparen können, um den CO2-Ausstoß zu minimieren. Denn, wenn die Politik, wie geplant für eine Tonne CO2 180,00 EURO aufruft, tut das verdammt weh [2]. Das Umweltbundesamt hat eine Studie 2017 zu diesem Thema veröffentlicht [3].

Vielleicht für Sie zum Nachdenken

Wir haben in unserer letzten Klimabilanz errechnet, dass wir knapp 1.200 t CO2 kompensieren müssen. Diese konnten wir in unserer Produktionskette nicht verhindern. Das würde für uns als Druckerei heißen, dass wir 216.000,00 EURO an CO2-Ausgleich zahlen müssten. Im Jahr! Diesen Fakt muss man erst einmal schlucken?

Es ist klar, für den Umwelt- und Naturschutz muss dringend etwas getan werden.  Aber wie könnten Lösungen aussehen, um Unternehmen von diesen hohen Kosten, der hohen CO2-Belastung, zu befreien? Fakt ist, wir müssen alle „neu“ denken! Benötigen gegebenen Falls einen Perspektivwechsel, denn mit unseren alten Denkmustern werden wir nicht weiter kommen [4]. Diese sind ja ein Teil unserer Probleme.

Wie kann eine Lösung aussehen?

Kann eine Lösung darin liegen:

  • Unternehmen zusammenzuschließen, um somit Synergien zu bilden, Transportwege ein zu sparen
  • Oder die Mehrkreislaufwirtschaft zu forcieren?
  • Wie sieht es generell mit dem Konsum aus? Alles ist danach ausgerichtet, dass immer „neu“ und oft billig gekauft wird. Ja, teilweise ist es ja nicht einmal mehr möglich, Ersatzteile zu beschaffen. Zum Beispiel bei einem Handy ist es nicht mehr möglich, den Akku zu wechseln. Akku kaputt = Handy kaputt. Wahnsinn. Was für eine Entwicklung!

Sind wir nicht angehalten, wieder „hochwertiger und vor allem langlebiger“ die Produkte herzustellen? Dass es möglich ist zeigt uns unsere Industrie-Geschichte. Zum Beispiel hat meine Freundin ein Rühr-Mixgerät von Ihrer Oma. Ich musste mir schon zwei neue in der Zeit kaufen, seit dem wir uns kennen.

  • Die Königsdisziplin liegt für die Zukunft darin, alle Bereich, ökologische und ökonomische gut in der Unternehmensstrategie zu verankern. Um am Markt zu bleiben, werden wir unsere Geschäftsmodelle überdenken müssen. Firmen, die bisher „nur“ produziert haben, müssen eventuell neue Wege in Verbindung mit einem Digital- und Serviceangebot gehen. Hierzu habe ich einen Bericht  über ThyssenKrupp gelesen, wie diese den Wandel gestalten [5].
  • Mir ist in dem Bericht der Umwelt- und Klimaschutz zu kurz gekommen. Ich frage mich, wo bleibt in so einem großen Unternehmen die Fragen zum Beispiel zur CO2-Minimierung in der Unternehmensplanung? Wo bleibt die Vorreiterrolle?
  • Ich suche noch nach den richtigen Fragen und Antworten für unsere Druckerei, für unsere Branche. Noch habe ich keine Antworten gefunden. Eher noch mehr Fragen. Aber eines ist sicher:
  • So wie bisher geht es nicht weiter. Unsere Ressourcen sind endlich und der Wandel bleibt und wird schneller und vor allem, wird dieser verdammt teuer, wenn wir uns nicht endlich auf den Weg machen.
  • Fangen wir doch mit einem veränderten Blickwinkel auf unser Unternehmen, unsere Produkte an. Fangen wir an, unsere Wertschöpfung neu zu definieren.

Quellen:

[1] Händeler, Erik. Die Geschichte der Zukunft: Sozialverhalten heute und der Wohlstand von morgen (Kondratieffs Globalsicht). Brendow, 2003
[2] https://www.wiwo.de/politik/deutschland/unions-fraktionsvize-180-euro-co2-preis-grenze-bis-2030/25063458.html
[3] https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/den-weg-zu-einem-treibhausgasneutralen-deutschland
[4] https://karrierebibel.de/perspektivwechsel/#Perspektivwechsel-Wie-geht-das-denn
[5] https://www.thyssenkrupp.com/de/stories/unternehmen-im-wandel

Lassen Sie uns den Wandel gemeinsam gestalten. Fangen wir JETZT damit an.

Wir sind bereit. Sie auch?

Herzliche Grüße

Ihre Ute Brüne

 

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