Schon im letzten Newsletter haben wir auf die schwierige Situation bezüglich der Papierbeschaffung aufmerksam gemacht. Nun erreichen uns auch Stellungnahmen von Papierhändlern. Diese sind für den Rest des Jahres eher verhalten in ihrer Prognose. Sie gehen davon aus, dass die Situation so bleibt, bzw. sich eher noch verschärfen wird.

Anbei Auszüge aus den Briefen von unseren Papierhändlern, wie es zur derzeitigen Situation kommen konnte. Es liegt nicht allein an Corona:

  • Aufgrund von fehlender Profitabilität ist allein in den vergangenen zwei Jahren fast ein Drittel aller Papierfabriken geschlossen worden.
  • Vom Frühjahr 2020 an hat die Coronakrise die Nachfrage nach Papier stark abgeschwächt – nicht nur in Deutschland und Europa. Die Folge: Zellstoff- und Papierhersteller haben ihre Produktionskapazitäten und teils auch den Personalstand deutlich reduziert.
  • Zwar hat die Nachfrage wieder angezogen. Doch die Hersteller konnten ihre Kapazitäten nicht schnell genug wieder erweitern. Auch deshalb nicht, weil zwischenzeitlich die Nachfrage nach Zellstoff sowie nach anderen Roh- und Hilfsstoffen aus Nicht-Papier-Bereichen stark zugenommen hat.
  • Verschärft wird dieser Effekt dadurch, dass sich die chinesische Wirtschaft sehr viel schneller als erwartet erholt hat. Die in China – und übrigens auch in den USA – stark angestiegene Nachfrage nach Rohstoffen, Vorleistungsgütern und Transportcontainern hat die Preise weiter in die Höhe getrieben. Außerdem erschwert sie den Zugriff auf benötigte Produktionsmengen.
  • Parallel dazu gab es pandemieunabhängige, geplante Kapazitätsstilllegungen und -verlagerungen. Gerade bei den holzhaltigen gestrichenen Papieren wurden etliche Maschinen stillgelegt. Das hat eine rasante Verlagerung der Nachfrage in Richtung holzfreier Papiere nach sich gezogen. Hinzu kommt die bekannte Tendenz, Produktionskapazitäten weg von grafischen Papieren und hin zu Verpackungsmaterialien zu steuern.
  • Wir beobachten derzeit auch eine Verlagerung von Druckkapazitäten von Asien zurück nach Europa. Sie führt zu einer unerwarteten Nachfrage nach Papier und Karton in Europa. Grund dafür ist – neben nun eben doch höheren Produktionskosten in Asien – vor allem die Verknappung von Seefrachtkapazitäten. Die wochenlange Blockade des Suezkanals und der coronabedingte Ausfall ganzer Hafenanlagen in Asien haben zu Containerknappheit geführt. Häfen und Schiffe können die auf Halde liegenden Waren nach wie vor nicht ausreichend schnell umschlagen und transportieren. Folge sind massive Transportpreiserhöhungen.
  • Aktuell stellen wir fest, dass sich die bereits angespannte Situation sogar noch weiter verschärft. Alle Papierfabriken melden uns, dass sie bis mindestens Ende des Jahres ausgebucht sind.
  • Bei vielen Sorten ist der Preis bereits um 30 bis 45% gestiegen. Ob die Preise weitersteigen, sich der Trend umkehrt oder die Preise sich auf dem aktuellen Niveau einpendeln kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt niemand verlässlich sagen.
  • Wir können Ihnen im eigenen Interesse nur raten, entscheiden sie sich frühzeitig für Ihre Aufträge. Gerne beraten wir Sie und bleiben eng mit Ihnen im Austausch. Bisher haben wir für jeden Auftrag Lösungen gefunden. Wir haben nun eine Zeit, indem nicht mehr der preis entscheidet, ob wir einen Auftrag erhalten, sondern, ob wir liefern können. Und das erleben eigentlich fast alle Kollegenfirmen in unserem Druckerei-Bereich.

Kopfe hoch, auch das bekommen wir gemeinsam hin. ;O)

 

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