Eine interessante Kundenfrage an uns:

Wie nachhaltig ist der UV- Druck?

Ganz ehrlich: bisher haben wir uns noch nicht so richtig mit dem UV-Druck beschäftigt. Wir sind  (und es wird auch so bleiben) eine ganz klassische Offset-Druckerei mit dem Wunsch, Druckprodukte so ressourcenschonend wie möglich zu produzieren. Nun hat uns eine Kundin eine Frage zu dem UV-Druck gestellt. Sie hat nicht nach der Technik oder der Verarbeitung gefragt, sondern: „Wie nachhaltig dieses Druckverfahren ist?“

Das ist eine wirklich gute Frage, welche wir nicht direkt so richtig beantworten konnten. Also, haben wir uns auf den Weg gemacht, um belegbare Fakten zu sammeln. Aus unserem Bauchgefühlt hätten wir gesagt, ja, das Druckprodukt ist sofort trocken, die Farbe glänzt und man verbraucht mehr Strom als im klassischen Offsetdruck. Vielleicht noch, dass es bestimmte Auflagen für den Druck gibt. Ab da wird es schon schwammig.

Um die Frage sachgerecht beantworten zu können, hat uns der Druck – und Medienverband gute Fakten und Studien an die Hand gegeben.

Generell muss man unterscheiden, ob man über ausgehärtete Druckfarben im Produktionsprozess spricht oder über Druckprodukte (gehärtete Druckfarben).

UV-Druckfarben verlangen im Drucksaal aufgrund ihrer reaktiven Inhaltsstoffe eine vorsichtigere Handhabung als konventionelle Druckfarben. Wer sich an die Vorgaben der BG ETEM hält (siehe z. B. https://medien.bgetem.de/medienportal/artikel/TUIwMzQ-), geht nach Aussagen von Mitarbeitern der BG ETEM kein höheres Risiko ein als mit konventionellen Druckfarben.

Für die Produktion mit UV-Farben müssen die Medientechnologen (Drucker) Schutzbrillen und -kleidung tragen, um nicht mit den toxischen Stoffen der Farbe in Berührung zu kommen. Der Rest der Farbe geht in den Sondermüll und die Anlage zur Absaugung der Ozondämpfe läuft noch eine Weile nach. Auch die bedruckten Papiere müssen ab einer gewissen Menge in den Sondermüll und können nicht mehr recycelt werden, da in der UV-Farbe sogenannte Fotoinitiatoren (Kunststoffe) verwendet werden. Diese führen zu einer Reaktion mit dem UV-Licht und härten sofort aus.

Es gibt tatsächlich Kunden, welche Recyclingpapier und einen klimafreundlichen Druck möchten und im Glauben sind, so ein nachhaltiges Produkt in den Händen zu halten. Das wäre auch der Fall, würde nicht auf einer UV-Druckmaschine gearbeitet worden sein. Obwohl gesagt werden muss, dass sich in den letzten Jahren auch hier etwas zum positiven geändert hat. Fakt ist aber, dass dieser Druck sehr stromintensiv ist und bei Nichtbeachtung der Arbeitsvorgaben gesundheitsgefährdend sein kann.

Es wurde auch darauf hingewiesen, dass natürlich das gesamte Konzept einer Druckerei betrachtet werden muss, um sagen zu können, wie nachhaltig ein Unternehmen ist. Jedoch muss nach dem jetzigen Wissen gesagt werden, wenn der UV-Druck alleine betrachtet wird, es schon schwierig wird, eine Aussage wie: „Wir produzieren nachhaltig“  zu treffen. Das, würden wir aus unserer Sicht so sehen. ABER, am Ende entscheidet der Kunde…aber das, ist noch einmal eine andere Geschichte.

Aber wie gesagt, auch bei dem UV-Druck tut sich etwas. Hier die Infos vom Druck- und Medienverband zum aktuellen Stand:

 Acrobat-Dokument  

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