Eine kritische Betrachtung von Ute Brüne

Noch nie war der Umwelt- und Klimaschutz so in der Öffentlichkeit, im Wirtschaftsleben, präsent. Das ist auch gut so! Nur wie effektiv ist die Umsetzung?

Im Osten und auch in anderen Osteuropäischen Ländern war es bis zur Wende „normal“ Rohstoffe wiederzuverwerten. Das hatte nichts mit Armut zu tun, sondern mit dem Blick auf die Natur, mit dem Blick eines vernünftigen Umgangs mit den Ressourcen. Wir brauchten keine Anleitung. Eingekauft wurde mit Tragetaschen, Lebensmittel wurden in Pergamentpapier eingepackt und wenn Plastiktüten zum Einsatz kamen, wurden diese ausgespült und oft wiederverwendet. Klamotten wurden genäht. Wir Kinder haben Papier und Glas gesammelt und gutes Geld dafür erhalten. Sie können sich vorstellen, dass, wenn überhaupt, nur wenig Glas und Plastik im Abfall oder Straßengraben landeten. Es gibt weitere unzählige Beispiele. Ich will nicht sagen, dass früher alles besser war, nein, ganz bestimmt nicht, nur war der Ressourcenschutz an vielen Stellen leiser und selbstverständlicher. Es gab aber auch Negativbeispiele wie zum Beispiel die Müllkippen. In diesen wurde einfach alles verladen.

Und nun? Alle Welt spricht davon, dass das CO² eine der Hauptursache am Klimawandel ist. Es wird nicht in Frage gestellt, ob dieses Narrativ so der Tatsache entspricht. Öffentliche Diskussionen werden, wenn überhaupt nur sehr selten geführt.

Wir sind seit Jahren unterwegs unsere Betriebe bei der OFFSET COMPANY und der P.O.S. Partner Schaudinn GmbH nachhaltig aufzustellen. Mitte Juli kam die neue Abfrage für unsere Zahlen für die nächste CO²-Bilanz auf unseren Schreibtisch. Das wäre dann die 14te. Nach so einem „langen“ Zeitraum stelle ich mir die Frage: Was ändert sich den nun wirklich durch die Bilanzierung und die Emissionsabgabe?

Im Betrieb haben wir alle Bereiche optimiert, um Ressourcen einzusparen. Das heißt: aktiver Umweltschutz. Das heißt auch, erst Geld investieren, dann sparen. Ja, wenn alles reibungslos und effektiv läuft, kann viel Geld eingespart werden. Die Geräte und Maschinen in der Produktion laufen einfach länger und sind zuverlässiger. Energiefresser werden schneller erkannt.

Seit dem Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls, mit dem die CO²-Emission reduziert werden sollte, hat sich gezeigt, dass die Menge der Treibhausgase nicht reduziert wurde, sondern dass es sich um ein sehr gutes, besser lukratives „Model“ für den Aktienhandel handelt. Emissionsquoten wurden zu einer Handelsware, wie Kakao, Stahl, Gas & Co. An der Börse wird „Luft“ gehandelt!

Nach der Pariser Klimakonferenz (2015) wurden (sogenannte) grüne Anleihen von denselben Geldinstituten die Anleiheerträge generieren, eingeführt. Im zweistelligen Milliarden-Euro-Bereich liegt das Volumen derzeit pro Jahr.

Ein halbes Jahr später fand eine weitere „Klimaschutz-Konferenz“ statt. Und zwar in Kattowitz. Auf dieser hat die EU beschlossen, dass die entwickelten Volkswirtschaften einen grünen Pfad gehen sollten. Kosten für dieses Vorhaben liegen bei circa 100 Milliarden pro Jahr.

Hinweis: Die EU war bis 1993 eine Europäische Wirtschaftsgemeinschaft https://www.eu-info.de/europa/eu-eg-ewg/EWG/ und wurde dann zur Europäischen Union (EU) unbenannt. Die EU ist eine (private) Vereinigung von Wirtschaft und Politik, bitte nicht mit dem Europäischen Parlament verwechseln. Hier werden die Abgeordneten von den Bürgerinnen und Bürgern der Mitgliedsstaaten gewählt Europäisches Parlament).

Die Hälfte des erklärten und verabschiedeten EU-Konjunkturprogramms – fast 740 Milliarden Euro – wurden für Umweltinitiativen bereit gestellt, jedoch Subventionen sind gemäß ihren Förderbedingungen fast ausschließlich für die großen multinationalen Unternehmen bestimmt.

Seit 2015 nimmt das Thema der Nachhaltigkeit einen immer höheren Stellenwert sowohl beim Endverbraucher als auch in der Wirtschaft ein. Was auch richtig ist. Nur die Frage muss erlaubt sein: Ist wirklich CO² unser Hauptproblem oder ist es einfach nur ein guter Weg Geld zu verdienen? Wenn ja für wen?

Aus meiner Wahrnehmung wird das Thema der Nachhaltigkeit fast nur auf das Thema „CO²“-reduziert. Zumindest erscheint es so, wenn ich die öffentlich-rechtlichen Medien verfolge.

Der jetzige Sommer, so wie wir ihn in früheren Jahren häufig erlebt haben, wird heute, weil die Temperaturen mal höher gehen, gleich als Ergebnis der Klimakrise bzw. des Klimawandels zugeschrieben. Denken Sie daran, wie oft gab es früher hitzefrei in der Schule. Und ja, es gab auch Waldbrände. Bei uns im Osten standen überall Feuer-Wachtürme.

Ich frage mich, wann beginnt endlich eine öffentliche Diskussion, um einen effektiven Umwelt- und Klimaschutz, der nicht Geldinstitute reicher macht, sondern der da wirkt, wo das Geld keine Rolle spielt: in der Natur. Der Mensch profitiert auf lange Sicht, wenn er es ehrlich meint. Wenn er die Ursachen für die verheerende Natur- und Umweltverschmutzung und der Ausbeutung unserer Ressourcen, welche für die nachfolgenden Generationen ausreichen sollten/müssen, bei den Wurzeln packt.

Wer ist eigentlich der Treiber für die ganze Umweltverschmutzung? Schnell zeigen die Politik und die Wirtschaft auf den Endverbraucher. Ist dieser wirklich die Ursache für die Last, die Mutter Natur derzeit mit uns Menschen zu tragen hat?

Wie ich anfangs von diesem Beitrag geschrieben habe, hören wir in den Medien, dass sich nichts an unseren CO²-Werten bisher geändert hat, obwohl schon viele Milliarden von den Unternehmen und den Endverbrauchern ausgegeben wurden.

Klimaveränderung – durch CO² und vom Menschen gemacht? Da streitet die Wissenschaft. Fakt ist, es sind Klimamodelle worauf die Politik ihre Fakten, Vorgaben und Anforderungen, welche von der EU meistens (vor)gegeben werden, an die Wirtschaft stellt.

Um Greta Thunberg ist es in der zwischen Zeit ruhig geworden. Wo ist sie eigentlich? Jetzt wo die Medien in diesem Sommer schreien … das Haus brennt.