Der Rohstoff eines Baumes – Holz – ist die Grundlage für das Papier, das wir für das Drucken tagtäglich einsetzen. Bei der Herstellung von Papier wird in einem aufwendigen Verfahren Lignin *(1) ausgewaschen, die Zellulose gekocht und Binde- und Bleichmittel hinzugegeben. Anschließend wird die breiige Masse auf einem Endlossieb getrocknet. Wer mehr dazu wissen möchte, kann gerne hier*(2) weiterlesen, denn es soll heute ein anderer Aspekt betrachtet werden.

„Kein anderes Geschöpf ist mit dem Geschick der Menschheit so vielfältig, so eng verknüpft wie der Baum.“, schrieb der Historiker Alexander Demandt.

Im heutigen Newsletter wenden wir unseren Blick auf den Rohstoff „Holz“, um genau zu sein, auf den Baum. Es ist ein guter Moment, um diesen zu würdigen und hinzuschauen, wofür dieser noch steht. Vielleicht sehen Sie unseren Ausflug in die Botanik auch als eine liebevolle Aufforderung, in den Wald zu gehen und sich einen Baum ganz in Ruhe anzusehen. Ihn auf sich wirken zu lassen. Einfach so, ohne ein Ziel, ohne Aufregung.

Wir möchten der Frage nachgehen, ob es Verbindungen zu den Bäumen gibt, über die wir heute, in unserer technologischen Welt (leider) nur ganz wenig sprechen. Was für einen Grund kann es haben, dass sich viele Menschen zu schön gedruckten Papieren und Büchern hingezogen fühlen? Oft hören wir: „Wenn ich das Papier fühle und rieche, geht mir das Herz auf.“ Dieses Gefühl kennen wir sehr gut. Papier und Drucken ist unsere Leidenschaft. Das Gefühl, ein fertiges Druckprodukt in den Händen zu halten, ist immer wieder schön. Woher kommt dieses Gefühl? Kann es sein, dass es Verbindungen zu den Bäumen gibt, die wir vergessen haben?

Lassen Sie uns für einen Moment darüber nachdenken, wie lange manche Bäume auf dieser schönen Erde schon wachsen und wie viele Veränderungen sie miterlebt haben. So können wir gut verstehen, warum wir Menschen diese als Quelle der Weisheit betrachten. Menschen in allen Kulturen verehren sie und beziehen Nahrung, Kleidung, Arznei und Brennstoff von ihnen. Bäume verbinden alle vier bzw. fünf Elemente: Luft, Erde, Wasser, Feuer und den Äther. Große, mit den Ästen zum Himmel ragende Bäume, vermitteln uns das Gefühl, Vermittler zwischen den Welten – Himmel, Erde und Unterwelt – zu sein. Früher sprachen die Völker davon, dass in den Bäumen die Götter und andere übernatürliche Wesen sitzen. In der Schöpfungsgeschichte werden auch immer wieder Bäume erwähnt. Vor allem der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis haben eine übergeordnete Bedeutung.*(3) Schon seit Urzeiten wurden Bäume von Menschen verehrt, wohl weil sie so groß und stark sind, und den Kräften der Natur trotzen. Bei den alten Ägyptern war der Maulbeerfeigenbaum die irdische Gestalt der Himmelsgöttin Nut. Seine Blätter symbolisierten Frieden auf der Erde und im Jenseits. In China symbolisiert der Maulbeerbaum die Lebenszyklen. Budda saß nach dem Glauben der Buddhisten unter dem Bodhibaum, während er in seiner Meditation nach Erleuchtung suchte. Bei den Kelten war die Eiche heilig. Sie hieß damals derw. Die Druiden im früheren England verehrten den starken Eichenbaum, den sie als König des Waldes ansahen. Wissenswert ist, dass die Bezeichnung „Druide“, vermutlich von derwydd abgeleitet „Eichenseher“ bedeutet. *(4)

Rudolf Steiner sagt:“ Die Pflanzenwelt ist die sichtbar gewordene Seelenwelt der Erde, und daher mit der Seele des Menschen zu vergleichen“. *(5)

Er ließ im ersten Goetheanum in Dornach, welches leider abgebrannt ist, den Saal aus verschiedenen Baumarten bauen. Im Inneren war jedes der Segmente aus dem Holz einer anderen Baumart gefertigt. Baumarten, die nach Steiners Erkenntnis einen besonders deutlichen symbolischen Bezug zu den Planeten tragen, oder besser gesagt zu den mit den Namen heutiger Planeten benannten verschiedenen vorgängigen Entwicklungszuständen der Erde. Dabei geht es um die Hainbuche (1. Säule – Saturn), Esche (2. Säule – Sonne), den Kirschbaum (3. Säule – Mond), die Eiche (4. Säule – Mars), Ulme (5. Säule – Merkur), den Ahorn (6. Säule – Jupiter) und die Birke(7. Säule – Venus). *(6)

Verehrte Leserin und verehrter Leser, leider müssen wir an dieser Stelle aufhören. Unsere Grafikerin wird jetzt schon sagen: „Der Newsletter ist zu lang!“ ;O) Bitte verzeihen Sie. Wir haben nur an der Oberfläche „gekratzt“. Vielleicht haben Sie Lust bekommen, sich weiter mit Arbeiten, Geschichten und Mythen rund um unsere Bäume zu beschäftigen.

Dieser kleine Einblick lässt vermuten, dass etwas „Magisches“ an den Bäumen sein muss. Und vielleicht ist es diese Magie, das alte Wissen, das die Bäume speichern und die Verbindung zu den Elementen, die uns zu ihnen hinzieht. Und somit auch zu dem Ausgangsmaterial Ihrer schönen gedruckten Papiere, Broschüren und sonstigen Druckerzeugnisse.

Gehen wir bewusst und verantwortungsvoll mit diesem so wertvollen Rohstoff „ Baum“ um.

Danke.

Eure Offset Company!