Blogbeitrag KW 38

Mein Arbeitsplatz heute Morgen. Es ist Montag. Ich erhalte eine Mail von einem Kunden. Dieser ist neben seiner eigentlichen Arbeit, in einem größeren Unternehmen für den Bereich der Nachhaltigkeit verantwortlich. Sie wissen vermutlich was das heißt: Fleißarbeit und ein ewiger Kampf bei den Kollegen oder mit der Geschäftsführung, um an Zahlen, Daten und Fakten zu kommen bzw. um neue Blickwinkel für den Arbeitstag und dem Naturschutz im Unternehmen zu platzieren. Der Kunde wirkt in seiner Nachricht an mich frustriert, müde, abgearbeitet. Einfach voll.

Ortswechsel

Wir haben gerade unsere Patentochter mit ihrer Studienfreundin aus Finnland bei uns zu Hause als Gast. Unser Patenkind ist ein wunderbarer Mensch: Sie ist vor allem stark und mutig. Aktuell darf sie den Sieg über eine Erkrankung feiern und kämpft sich jeden Tag immer mehr in ihr ganz normales Leben zurück. Das ist es, was sie möchte. Sie möchte teilhaben am ganz normalen Leben.

Für sie ist das Thema der Nachhaltigkeit sehr wichtig. Es tut mir in der Seele weh, sie zu sehen, ihre Ängste zu hören und zu erkennen, wie aussichtslos ihr eine Lösung für die ganze Nachhaltigkeitsfrage erscheint. Es gibt so viele unterschiedliche Blickwinkel auf die einzelnen Themenfelder, wie es Menschen gibt.


Lebensfreude – unsere Energiequelle

Was mich erschreckt, ist die scheinbar zu schwere Last, die sie und immer mehr Menschen tragen, die sich intensiv mit dem Thema der Nachhaltigkeit und dem Umweltschutz auseinandersetzen. Die Angst, etwas falsch zu machen ist groß. Und der Gedanke, dass es vielleicht schon zu spät ist, lähmt fast. Nimmt unsere so wertvolle Lebensfreude und lässt unsere Energiequelle versiegen, wenn wir nicht aufpassen.

Wir alle möchten unsere schöne Welt retten und zur Gesundung beitragen. Nur wie schafft sie, wie schaffen wir das, ohne als Einzelne oder gar als Gemeinschaft, in diesem ganzen Wust an Themen und Berichten und mit dem Gefühl der Hilflosigkeit oder Aussichtslosigkeit, davon erdrückt zu werden?

Wie können wir alle in der Kraft bleiben und Fröhlichkeit und Vertrauen leben? Es gibt aus meiner Sicht einen Lösungsansatz:


Lass los!

Im Loslassen vom Außen. Damit meine ich, dass wir den Konsum von Filmen, Berichten, Studien, Theorien, Modellen und sonstigen Meldungen über anhaltende Katastrophen weitestgehend reduzieren oder einfach mal loslassen sollten. Was bringt es, wenn Kopf und Körper schon allein „nur“ durch Worte und Bilder erschöpft und entkräftet sind, ohne einen Schritt getan zu haben?


Was haben Worte und Bilder doch für eine Macht über uns!

Sie kennen sicherlich den Ausspruch:

„Die Saat, die ich säe, werde ich ernten“.

Das gilt genauso für unsere Gedanken und unserer inneren Kommunikation, denn dieser bewusste oder unbewusste Umgang entscheidet, ob wir Bilder der Angst haben oder Vertrauen, Mut und Kraft zum Handeln haben. Wie im Storytelling – hier ist entscheidend, wie eine Geschichte erzählt wird – durch die Art und Weise dieser Geschichte kann man die Zukunft gestalten.

Vielleicht stellen wir uns die Frage, wem oder was dient es, was wir denken und tuen? Das gilt auch im Handlungsfeld der Arbeit. Wenn unsere inneren Bilder, Worte und Absichten dem Menschen, der Natur, dem Wohle Aller dient, dann sollte es doch möglich sein, wieder in die Leichtigkeit zu kommen und in unserer Kraft, Freude und Vertrauen zu bleiben.

Könnte das ein Ansatz sein, um wieder zu mehr Freude und Unbeschwertheit zu kommen?


Ich schaue ganz bestimmt nicht weg.

Nein, ganz im Gegenteil, ich habe mich bewusst entschieden, Lösungen zu finden und vor allem in meiner Lebensfreude zu bleiben. Und so ist mir aufgefallen, dass ich diese bei mir im inneren und im ganzheitlichen Denken und Handeln finde. Ich habe meine Macht erkannt, dass ich der Gestalter meiner Wahrheit bin. Mit diesem Wissen fällt es mir leichter, ins Handeln und Gestalten zu kommen. Das gilt auch für meine Ängste, die ich manchmal für unser Unternehmen, Branche, Wirtschaft und Umwelt habe. Zum Glück weiß ich, wie ich diese entkräfte.

Es geht immer um die inneren Bilder und Worte, die uns tragen oder schwächen. Lernen wir bewusst zu säen! Denn Menschen, die schöne, kraftvolle und bunte Bilder vom Jetzt und ihrer, unserer Zukunft haben, werden jeden Weg gehen, egal wie lang er ist.

Gerade jetzt ist ein guter Zeitpunkt, tief durchzuatmen und zu erkennen, dass auch mit diesem Artikel meine Absichten die Besten sind. Denn ich weiß, wir können die Erzählungen der Nachhaltigkeit, vom Natur- und Umweltschutz anders und positiver erzählen, um auf diese Weise jungen Menschen, wie auch unserer Patentochter, Mut zu machen, um wieder kraftvolle, innere Bilder zu gestalten und für diese ins Handeln zu kommen. Vor allem, um in unserer Lebensfreude zu bleiben.

Wirtschaft mit Herz.

Ihre Ute Brüne
Offset Company

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