Wir sind bei den Vorbereitungen für unseren Glühweinabend und voller Vorfreude auf das Wiedersehen mit lieben Kunden und Partnern. In unserer kleinen Büro-Hexenküche wird gekocht und genascht. Der Glühwein ist uns schon mal sehr gut gelungen und auch der liebevoll gekochte Eintopf lässt schon ein leckeres Ergebnis ahnen.
Ich denke an die letzten Jahre, als wir das letzte Mal 2020 eingeladen haben, und erkenne eine gravierende Veränderung.
Der Mensch im Wandel
Durch die Jahre mit den auferlegten Kontakteinschränkungen, der aktuellen und dramatischen Entwicklung sowohl in der Politik als auch der Wirtschaft scheint der Mensch jeglichen Halt verloren zu haben. Er schwimmt förmlich. Die „Fratze“, welche uns im Außen und Innen begegnet ist für viele Menschen nicht zum Aushalten. Das „alte“ Leben verabschiedet sich in einem Tempo, welches für viele Unternehmen und Menschen überraschend kommt. Viele haben die Vorboten nicht sehen wollen oder weggeschaut, weil vielleicht Angst aufkam. Angst, neu zu denken – Angst, neu zu Handeln. Angst, sich entscheiden zu müssen.
Haltung
Und genau diese Angst, eine Entscheidung zu treffen, sich festzulegen, spüren und erleben wir auch bei diesem kleinen Beispiel für unseren Glühweinabend. Der Mensch möchte sich nicht mehr festlegen. Er lässt sich ein Hintertürchen offen und gibt vage Zusagen.
Was für eine Haltung ist das bitte schön? Möchten wir uns wirklich so zusammen erleben?
Wenn wir im „Kleinen“ schon nicht verbindlich sein können, wie können wir dann dem Leben gegenüber verbindlich sein? Die gewaltigen Aufgaben, welche auf uns zukommen, brauchen aber genau das: Verbindlichkeit, Ehrlichkeit, Menschen mit Haltung!
Ich wünsche mir mehr Mut.
Ich wünsche mir für jetzt und für die Zeit, die vor uns allen liegt, dass wir uns an unsere Wurzeln erinnern, an unsere Traditionen, an unsere Loyalität, an unsere Freude und unsere Gemeinschaft.
Ich wünsche mir den Mut, dass wir uns wieder daran erinnern, wer wir sind und woher wir kommen.
Ich wünsche mir, dass wir uns an unsere Ahnen erinnern und diese wertschätzen, denn das tun wir mit unserem aktuellen Leben und Verhalten nicht.
Ich wünsche mir Ehrlichkeit!
Ich wünsche mir, dass sich jeder Mensch für sich die Zeit nimmt, und sich ehrlich fragt:
„Bin ich echt? Lebe ich meine Bestimmung? Lebe ich die Liebe, welche ich im Außen erfahren möchte, auch mit mir selbst? Bin ich zu mir ehrlich und wahrhaftig?“
Haben wir den Mut, genau hinzuschauen und ins Handeln zu kommen, wenn wir erkennen: Nein, das ist nicht da, was ichmöchte. Öffnen wir uns und haben den Mut, zu leben, was wir auch wirklich leben möchten. Denn, wenn jeder für sich erkennt, dass er mit sich selbst nicht liebevoll und wertschätzend im Kontakt ist und das sofort ändern möchte, ist das der erste Schritt, auch die Veränderung im Außen anzustoßen. Seien wir ehrlich zu uns und nehmen wieder Haltung an. Dann haben wir auch den Anker gefunden, der uns durch diese stürmischen Zeiten festhält: Haltung.
Seien wir ehrlich zu uns und haben den Mut zur Veränderung, wenn wir erkennen, dass wir den falschen Weg gelaufen sind, denn dann können wir wieder ganz werden. Im Innen und im Außen.
Gemeinsam schaffen wir den Weg zurück zu unseren Wurzeln. Gemeinsam sind wir stark.
In diesem Sinne, bleiben wir fröhlich und nehmen unsere Aufgaben an.
Herzlich,
Ute Brüne