
Kennenlernen, verstehen & gemeinsam handeln
Wir denken in getrennten Bereichen. Nicht nur, wenn es um unsere Gesundheit geht. Leider auch in allen anderen Lebensbereichen. Und da liegt die Ursache oder, wenn wir wieder im Ganzen denken, die Lösung unserer aktuellen Situation. Das ist zumindest unsere Erkenntnis. Wirtschaft denkt für sich – Landwirtschaft denkt für sich. Wir Menschen denken selbst in diesen getrennten Rollen: der Mensch auf der Arbeit – der Mensch privat. Ein Mensch hat entweder Herz- oder Leberprobleme – aber, dass auch das gesamtheitlich zusammen hängen kann, daran denken die wenigsten.
Als uns klar wurde, dass ein Unternehmen genauso wie jeder andere Organismus und als Einheit zu betrachten ist, verstanden wir die Zusammenhänge und die Grundlagen von Gesetzmäßigkeiten und Zyklen. Egal was wir beobachten: Alles ist miteinander verbunden und wirkt miteinander. Auch die Wirtschaft in Verbindung mit den Menschen, der Umwelt und der Natur.
Start ins gemeinsame Kennenlernen
Am 14.02.2025 war es dann so weit. Fast 30 Menschen folgten unserer Einladung für den Austausch zwischen Wirtschaft und Landwirtschaft, um sich wieder kennenzulernen und zusammen zu arbeiten. Es wurde über Herausforderungen, Berührungspunkte und erste Beispiele von Schnittstellen und Zusammenarbeiten gesprochen und herausgearbeitet. Schnell wurde erkannt, dass wir alle die gleichen Themen haben. Ob es der Rhythmus ist, welchem wir unterliegen, Essen, Gesundheit, Haltung, Krisen oder Austausch.
Auf Augenhöhe mit- und übereinander zu sprechen – war ein wichtiges Thema, über das länger gesprochen wurde. Und zwar wirkt es unterschwellig so, dass die Biohöfe oft als der „Retter für unsere Probleme“ dargestellt werden. Und die Wirtschaft als der Verursacher – als dreckig, schmutzig und hart abgebildet wird. An dieser Stelle wurde uns allen bewußt: Es wird überall nur mit Wasser gekocht. Wir haben alle unsere Aufgaben, ob es die Art der Kommunikation mit- und übereinander ist, oder die Haltung mit der wir etwas umsetzen. Wir dürfen uns alle prüfen.
Eine Lösung ist Vielfalt – ein Beispiel
Der Gärtner Manuel vom Örkhof berichtet, dass bedingt durch die Wetterveränderung der Fenchel mittlerweile schon im September im Gewächshaus eingesät wird. Früher lag der Zeitpunkt für die Einsaat im Dezember und Januar. Und damit der freie Boden, gut genutzt wird bis der Fenchel schießt, wird auch Feldsalat dazwischen eingesät – eine gute Kombination.
Eine wichtige Beobachtung der neuen Situation ist, dass der Fenchel so lange es kalt ist nur sehr langsam wächst. Die Wurzeln des Fenchels bekommen mit dem langsameren Wachstum nun so viel mehr Zeit, um sich tiefer zu verankern und so kräftiger zu werden. Und wenn es warm wird, schießt er schließlich extrem schnell. Bei der Ernte zeigt sich der Fenchel sehr geschmackvoll und lecker in der Frucht. Fazit: Die Natur passt sich an und wenn wir es auch tun, finden wir im besten Fall erfolgreichere Lösungen als bisher. Wichtig ist es, vielfältig zu bleiben. Wer auf Monokultur setzt, ist angreifbar. Vor allem in der Natur – so berichtet es Manuel.
Bei uns im Unternehmen
Ich musste bei diesem Beispiel an uns in der Druckerei denken. Jetzt wo wir vermehrt auf Vielfalt setzen, fließt es besser. Ich denke, die Zeiten haben sich geändert. In der Uni habe ich noch gelernt, spitz im Angebot aufgestellt zu sein. Heute lösen wir uns immer mehr davon. Wir drucken, kaschieren und bieten Beflockung bei uns im Haus an. Das macht zum einen viel Spaß und stellt uns auf stabilere Beine.
Zum anderen habe ich bei diesem Beispiel auch gedacht, dass bei dem Thema „Nachfolge“ es ebenso Sinn macht, früher mit dem Einarbeiten der Nachfolger zu beginnen. So haben alle Zeit sich zu prüfen und die Nachfolge die nötige Zeit, um feste und kräftige Wurzeln zu bilden.
Sie sehen, es ist ein guter Moment, wieder an einen Tisch zu kommen und gemeinsam zu sprechen. Voneinander zu erfahren, lernen und zu erkennen, wo wir zusammen arbeiten und uns unterstützen können.
Die nächsten Termine sind am Freitag den 14.03 und 11.04. ab 15:00 Uhr im Windrather Tal.
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